2024 Turin, Italien


Tag 1

Schon lange freute ich mich auf die Feuerwehrreise. Eine Reise wo ich nichts organisieren oder planen muss sondern einfach geniessen kann…..bis mich René ganz diskret um einen Reisebericht gebeten hat ????

Wir trafen uns um 06.25h beim Kiss + Ride am Bahnhof. Einen Abschiedskuss gab es nicht. Wir haben unsere Frauen dabei. Der Car aus Fribourg hat uns nur kurz verwirrt. In der Hochsaison muss die Firma Twerenbold externe Fahrzeuge zumieten. Gelenkt hat den Bus Kemal, ein deutscher Chauffeur mit türkischen Wurzeln. Bis zum Autobahnkreuz Härkingen ging es ohne Stau. Diesen via Solothurn / Biel zu umfahren haben auch andere gemacht. Auch auf der Hauptstrasse hat es wieder Stau und wir kriechen durch Münchenbuchsee. Es wird gerätselt, wo es schneller gewesen wäre. Aber wir sind zum Glück nicht auf der Flucht und haben Zeit. Die Ursache war ein Unfall auf der Autobahn. Weiter gehts ab Bern wieder auf der A12. Wegen der Verzögerung ist in Gruyères an der Raststätte der Kaffeehalt. Mit italienisch gab es nichts zu trinken, zuerst war der französische Wortschatz. gefragt. Nach einer halben Stunde Pause gehts weiter. Via Montreux ins Wallis, dann rechts Richtung grosser Sankt Bernhard. Der Pass ist geschlossen, also nehmen wir den Tunnel. In Italien angekommen erzählt Rene uns die Geschichte vom Aosta Tal. Wie die Weine ins Wallis und wieder zurückgekommen sind. Auf italienischen erklärt er uns das Menu. Mein Glück, dass er es anschliessend auf Deutsch übersetzt. Am Rand von Aosta parkiert Kemal geschickt den Car. Wir gehen zu Fuss durch das schöne Städtchen zum Restaurant. Bei Sonnenschein geniessen wir im Wintergarten den 2 Gänger. Passend dazu 2 Arten Wasser und Wein. Gut genährt ohne Durst machen wir einen kleinen Spaziergang zurück zum Car. Weiter geht's in Richtung Turin. Während der Fahrt lassen wir die schöne Landschaft auf uns wirken. Vereinzelt werden am Handy die News gelesen oder der Standort vom Rasenmäher überprüft. Paul sorgt sich ums Zviere, das zum Glück in flüssiger Form zur Verfügung steht. René erklärt uns die quadratischen Anpflanzungen von Pappeln zur Geburt. Nach 20 Jahren können diese geerntet werden. Wir fahren in Torino ein und haben einen ersten Eindruck der Hauptstadt vom Piemont. Beim Aussteige Platz werden wir vom Hotel in Empfang genommen. Die Rollkoffer bestehen den Test über die Pflastersteine, das Check-in kann starten. Das geht dank den vielen vorgängigen Angaben zügig über die Bühne. Zimmerbezug, Koffer auspacken, Ausruhen, Duschen in der Badewanne ohne Vorhang oder ein Apero am Ufer des Po sind die Möglichkeiten, bis wir uns um 19.15h in der Lobby zum Znacht treffen. Ein paar Schritte und schon sind wir im schönen Restaurant. Ein feiner 4-Gänger verwöhnt die fröhliche Gruppe an 2 langen Tischen. Wovon die meisten nach dem Risotto satt waren. Der Kaffee zum Schluss durfte trotzdem nicht fehlen.

Wir schlendern zurück zum Hotel, wo einige noch einen, zwei, drei Schlummerbecher an der Bar tranken.

Nächster Treffpunkt ist 05.00h Frühsport, 06.00h Joggingrunde, dann Morgenessen. Gute Nacht und schlofed guet...

Tag 2



Irgendwie wollten die Wecker nicht so recht am Frühsport teilnehmen. Aber spätestens zum Frühstück waren alle auf und munter. Das Buffet lies keine Wünsche offen. Um 10.00 starteten wir in der Lobby zur Stadtführung. Halt, zuerst wurden alle noch verkabelt. So konnte Jede und Jeder den Ausführungen von Laura folgen. Die Stadt hat viele alte und schöne Gebäude, traditionelle Café und Restaurants. Torino ist die 4. grösste Stadt von Italien, nach römischer Bauweise erstellt. Johannes der Täufer ist der Schutzpatron, welcher am 24. Juni gefeiert wird. Keine Stadtführung ohne Kirchenbesichtigung. Die Chiesa di San Lorenzo hat versteckte Gemälde, welche nur durch eine runde Aussparung sichtbar sind. Dazu braucht es eine Taschenlampe, welche Laura zu Hand hatte. Nicht so ins Bild passt der Finger von Mussolini. Ein Turmgebäude mit Fahne obendrauf. Am Schluss der Führung laufen wir durch die via Garibaldi, die längste Einkaufsallee als Fussgängerzone. Da werden die Frauen sicher nochmals vorbeischauen... Eine kurze Carfahrt bringt uns zum Mittagessen. Ein kleines Restaurant öffnet extra für uns die Türen. Das hohe kulinarische Niveau bleibt und wir können gemütlichen am Tisch plaudern. Nachdem sich die Schlange vor dem WC aufgelöst hat, fahren wir mit dem Car zur nächsten Besichtigung. So ein Zufall, die Führung durch das Lavazza Museum macht wiederum Laura, unsere Stadtführerin. Wir erfahren die Geschichte der Familie. Angefangen hat es als kleine Drogerie. Der Firmengründer Luigi Lavazza war studierter Chemiker. Ein grosser Teil des Museums ist der Werbung gewidmet. Lavazza-Kaffee wurde sogar im Weltall gemacht. Am Schluss können wir eine kleine Delikatesse aus Schokolade und Kaffee verköstigen. Der von vielen ersehnte frisch gebrühte Kaffee bleibt ein Wunschtraum. Noch schnell ein paar Andenken kaufen, Fotos von Paulista fürs Album machen, und schon geht es im Car zurück ins Hotel. Wir sollen alle Wertsachen mitnehmen, da letzte Nacht versucht wurde die Türe aufzubrechen. Zu unserem Glück ohne Erfolg. Die nächsten 2 Stunden können individuell gestaltet werden. Das SPA ist leider ausgebucht, so werden die Beine hochgelegt und ein Buch gelesen. Wie schon am Vortag treffen wir uns vor dem Hotel für das gemeinsame Nachtessen. Was hat René diesmal ausgewählt? Wir sind gespannt und folgen dem Reiseleiter durch die Strassen von Turin.

Beim Restaurant angekommen ging es durch die schmale Türe in den ersten Stock. Die Einrichtung war einfach, das Essen wieder sehr fein. Zuerst gab es ein kalter Teller mit Fleisch und Käse, dann Teigwaren und Risotto. Mit Freude wurde auf das Dessert gewartet. Das musste aber warten, denn zuerst gab es noch einen Mocken Fleisch mit etwas Gemüse. Wohl genährt liefen wir zurück ins Hotel. Es gab 3 Möglichkeiten, um den Tag zu beenden: Schlafen, noch einen Drink an der Bar geniessen oder sich ins Nachteben stürzen. Am Schluss waren alle nach einem weiteren schönen Tag im Bett.





Tag 3



Nach dem Aufstehen mussten wir leider feststellen, dass sich die Sonne für den Rest der Reise über Nacht verabschiedet hat. Heute ist unsere Gruppe früher beim Frühstück. Es hat für Alle etwas leckeres am grossen Buffet. Da wir uns um 09.00 bei der Lobby trafen, waren die Wecker vorgestellt worden. Kaum waren unsere Beine eingelaufen, hiess es einsteigen und anschnallen. Rund um den Platz war eine Fahrzeugausstellung der verschiedenen Polizeiabteilungen. Den Grund dafür werden wir später erfahren. Ohne grossen Verkehr sind wir vor dem Museo Nationale dell’ Automobile wieder ausgestiegen. Nach dem Test der Funkverbindung haben wir 27 Minuten auf die Türöffnung gewartet. Während wir vor der Rolltreppe auf den Start des Rundgang anstanden, hat unsere Führerin die ersten Infos erzählt. Im 2. Stock angekommen ging es los mit der Geschichte des Automobil. Viele schöne Exponate haben die Entwicklung der Karosserie, Motoren und Räder gezeigt. Fiat, Lancia, Alfa Romeo, Autobianci und Ferrari durfte natürlich nicht fehlen. Wer weiss noch, wie dessen Logo mit dem Pferd entstanden ist? Die ersten Wettfahrten wie Torino-Milano oder London-Brighton fanden statt. In England war es der Grund, dass die Red-Flag abgeschafft wurde. Die französischen Autobauer hatten vielfach einen italienischen Designer. Das Rennen Peking-Paris haben die Franzosen organsiert, und die Italiener gewonnen. Es war spannend und wir hätten uns noch länger im Museum verweilen können. Doch wir mussten weiter. Zu Fuss und ohne Schirm ging es zum Lingotto. Das war damals das Fiatwerk wo der Cinquecento produziert wurden. Einzigartig für damals ist die Teststrecke auf dem Dach. Die beiden Steilwandkurven konnten mit 90kmh befahren werden. Nach erfolgtem Test wurden die 500er über die Rampen ins EG gefahren und ausgeliefert. Heute ist das Dach schön begrünt und mit Kunstausstellungen belebt. Mit dem Lift ging es hinunter, wo nach kurzer Suche der Eingang zum Restaurant gefunden wurde. Das Essen und der Wein liessen keine Wünsche offen. Es gab sogar ein Dessert. Mit dem Bus ging es zurück zum Hotel. Kurz vor dem Platz musste Kemal einen Slalom um die Blaulichter machen. Jetzt standen noch mehr Uniformierte herum. Ob das wegen dem Fussball-Match ist? Den Nachmittag konnten wir uns frei einteilen. Trotz Großstadt trafen sich hin und wieder Leute aus Zug unter den Promenaden. Das SPA im Hotel wurde fast nicht genutzt. Aber wer will schon mit Badekappe schwimmen oder in Badehose in die Sauna, wenn zu Hause der schöne Zugersee wartet. Pünktlich und hungrig waren alle zur selben Zeit vor dem Hotel. Die Carabinieri wollten uns hungern lassen, weil am Rand des Platzes die Klimakonferenz der G7 Staaten stattfindet. Jetzt ist das Rätsel gelöst. In einer kleinen Bar hat Fritz den Apero spendiert, nochmals vielen Dank von der ganzen Reisegruppe. Damit uns die Guardia di Finanza nicht erwischt, sind wir schnellen Schrittes über die Strasse zum La Barossa. René ist es wieder gelungen, uns mit regionalen Spezialitäten zu verwöhnen. Der 4-Gänger wurde ohne Zwischenfall serviert und genug Rotwein gab es auch. Immer noch ohne Schirm ging es zurück an die Hotelbar. Als Vorbereitung auf die kalten Zimmer im 1. Stock gab es reichlich Eis in den Drinks. Der letzte Abend im Piemont hat einen gestaffelten Ausklang gefunden.



Tag 4



In alter Frische traf man sich beim Frühstück und genoss das Buffet zum letzten Mal. Hubert hat sich verabschiedet und die Heimreise mit der Bahn angetreten. Ja als angehender Gemeinderat von Stans muss Mann Opfer bringen. Da es einen Halt mit Mittagessen geben wird, verzichteten wir auf das zubereiten und einpacken von Sandwichs. Pflichtbewusst zückten die Herren das Portemonnaie und bezahlten beim Check-out die nächtlichen Getränke an der Bar. Zum Abschied vergoss Petrus leider Tränen, unsere Schirme kamen zum Einsatz. Ausser Benny, der liess ihn im trockenen Koffer. Kurz vor dem Einsteigeplatz war wieder René gefragt. Dank seinen Verhandlungen mit den Carabinieri konnten wir ohne Handschellen in einer Nebenstrasse unseren Car beladen und einsteigen. Es sei noch erwähnt, dass die Verhandlungen über 3 Hierarchien gingen. Nach 30 Minuten Fahrt hatten wir den Stadtrand erreicht und fuhren auf der Autobahn Richtung Lago Orta. In San Giulio wurde sehr zaghaft ausgestiegen. Kein Wunder bei diesem Hundelwetter. Schirm auf und los gings zum Restaurant Ai due Santi. Zum Glück hat unser Reiseleiter nachgefragt, sonst hätten wir im Garten essen müssen. So hat auch das letzte Essen bestens geklappt. Mit vollen Bäuchen ging es den Berg hinauf zum Bus. Für das langsamere Detachement hat der Wirt freundlicherweise einen Kleinbus organisiert. Kemal startete den Bus und das Wettbüro zum Stau am Gotthard war eröffnet. René konnte uns die frohe Botschaft übermitteln, dass Hubert die Wahl geschafft hat. Sofort haben wir den Fan-Car zur Feier angemeldet und als Zielort Stans programmiert. Hubert meinte dann, dass sein Lokal noch kleiner als die Restaurants in Turin sei. Also fahren wir doch nach Zug und freuen uns auf den offerieren Apero im Siehbachsaal. Bei Stabio passierten wir ohne Probleme den Zoll. Zügig ging es auf heimischem Boden am Foxtown vorbei, über den Damm von Melide die Leventina hoch. Mit Schwung ins Loch und in Göschenen wieder raus. Auf der Gegenfahrbahn war die Blechlawine bis nach Erstfeld hinunter. Auch am Axen fuhren wir ohne Stau vorbei. Höhe Hünenberg meldete sich René ein letztes Mal. Mit einem Applaus verdankten wir seine Arbeit und die sichere Fahrt von Chauffeur Kemal. Obmann Benny ergriff ebenfalls nochmals kurz das Mikro. Um 17.40h verabschiedeten wir uns beim Bahnhof Zug und wünschten uns eine gute Zeit.



Es waren 4 wunderbare Tage mit vielen schönen Begegnungen. An unsere erste Reise im EMC-Club werden Jacqueline und ich gerne zurückdenken.

Bleibt gesund und achtet aufeinander.



Martin Weber, auch schon Joggeli genannt